Großes Potenzial – Rhodium mit beeindruckender Performance-Chance
Die steigende Nachfrage nach dem seltenen Edelmetall
Nur rund 25 Tonnen Rhodium werden jährlich produziert. Es fällt nur als Nebenprodukt beim Abbau von Platin an.
Die Einsatzgebiete reichen von Brillenfassungen über Zündkerzenelektroden in der Luftfahrtindustrie bis zur Plattierung von Uhrwerken und Zeigern teurer Uhren. Fast unverzichtbar ist der Luxusrohstoff für die Produktion von Flachbildschirmen. In der Schmuckindustrie findet er vor allem wegen seines Glanzes Verwendung. Derzeit absorbiert aber allein die Automobilindustrie rund 80 Prozent des weltweiten Angebots – für die Herstellung von Katalysatoren.
Die Chancen stehen gut, dass der Rhodiumpreis weiter steigen wird
Autohersteller machen etwa 78 Prozent der Nachfrage nach Rhodium aus. Sie nutzen das Metall in Kanistern mit einer wabenartigen Oberfläche, um Emissionen in weniger schädliche Substanzen umzuwandeln. Die Verkäufe von Autos und leichten Nutzfahrzeugen dürften in diesem Jahr um fünf Prozent steigen und den Rekordstand von 88,4 Millionen Fahrzeugen erreichen, schätzt das Analysehaus LMC Automotive aus Oxford in England. Für das kommende Jahr wird ein Zuwachs um weitere 5,4 Prozent erwartet.
Unterm Strich dürfte die Autobranche nach Einschätzung der Deutschen Bank ihre Rhodium-Käufe in diesem Jahr um 4,5 Prozent steigern. Auch neue Gesetze mit strengeren Abgasgrenzwerten dürften die Nutzung von Rhodium in Abgas-Katalysatoren antreiben, sagen Mitsubishi und Johnson Matthey. So verlangt beispielsweise die in diesem Jahr eingeführte Euro-6-Abgasnorm einen geringeren Ausstoß von Stickoxiden, sodass Rhodium auch verstärkt bei Dieselfahrzeugen in Europa eingesetzt werden dürfte.
Auch die Nachfrage der Chemiehersteller nach Rhodium dürfte in diesem Jahr um 7,6 Prozent zulegen, erwartet die Deutsche Bank. Dahinter steht etwa die steigende Nutzung bei der Herstellung von Essigsäure.
Gleichzeitig könnte die Förderung des Metalls, das zusammen mit Platin und Palladium abgebaut wird, sinken. Etwa 80 Prozent wird nach Angaben von Johnson Matthey in Südafrika gefördert. Hier erhöht das Risiko von Streiks die Wahrscheinlichkeit von Betriebsunterbrechungen. Derzeit erreichen daher nur etwa 45 Prozent der Platin-Betriebe nicht einmal die Gewinnschwelle.
Die Rhodium-Produktion in Südafrika wird in diesem Jahr um 5,7 Prozent zurückgehen, schätzt die Deutsche Bank. „Es gibt offensichtlich das Risiko, dass sich die Streiks über die ganze Branche hinweg ausweiten. Das wäre dann ein preisstützender Faktor“, sagt auch Caroline Bain, Rohstoffökonomin bei Capital Economics Ltd. in London. „Die Nachfrage sieht ziemlich robust aus. Mit einer Nachfrageerholung kann man davon ausgehen, dass die Lagervorräte etwas schneller verschwinden.“
Quelle: Handelsblatt